Bergabenteuer

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Ab in den Matsch: Cross de Luxe

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Wenn man mitten im Flachland lebt und die nächsten Berge mehrere Stunden Autofahrt entfernt sind, muss man sich zwischendurch mit anderen Sachen über Wasser halten. Lauftraining ist sehr gut geeignet, um die nötige Fitness für Bergtouren aufzubauen, aber auch hier wird das stetige Runden drehen im Wald schnell mal langweilig. Schon letztes Jahr war mir deswegen der Cross de Luxe Lauf der Sportfreunde Neuseenland ins Auge gestochen, aber da hatte es terminlich nicht geklappt. Dieses Jahr gab es keine Ausreden mehr und ich meldete mich für die 8 Kilometer Strecke mit 19 Hindernissen an. Für Fortgeschrittene gibt es auch die Option, 2 Runden mit insgesamt 16 Kilometern und natürlich auch doppelt so vielen Hindernissen zu laufen, aber das war mir dann doch zu heikel für mein erstes Crosslauf-Erlebnis 😉

3. Cross de Luxe Am Sonntag war es zwar kühl, aber den ganzen Tag schien die Sonne, was sich als ideale Kombination herausstellte. Im Vorfeld hatten wir viel spekuliert über zweckmäßige Bekleidung, Schuhe und wie das überhaupt gehen soll, wenn man klatschnass ist. Am Start gab es die erste große Überraschung: Die Schwimmstrecke durch den Markkleeberger See war nicht wie im Vorjahr (wir hatten ausführliches Video-Studium betrieben)  im Zielbereich, sondern direkt das erste Hindernis nach dem Start. Das heißt, bereits nach 2 Minuten des Rennens war man mal komplett nass von Kopf bis Fuß. Übrigens ein erhabener Moment, wenn sich hunderte Menschen in voller Montur in einen 11 Grad kalten See stürzen – sowas sieht man wirklich nicht alle Tage. Ging aber überraschend gut und bei der folgenden Laufstrecke über Stock und Stein wurde mir auch schnell wieder warm. Das Laufen an sich stellte sich aufgrund der wirklich ruppigen Beschaffenheit der Strecke als sehr anstrengend heraus, wobei die Matsch- und Grabenhindernisse recht problemlos zu bewältigen waren. Ein Highlight war dann eine Robbstrecke durch eine Matschgrube, wo man wirklich ganz tief eintauchen musste. Danach sahen alle Beteiligten doch etwas verändert aus und das nächste Wasserhindernis war eine willkommene Gelegenheit, ein paar Schlammschichten loszuwerden.

Anpirschen an die Wasserrutsche

Langsames Anpirschen an die Wasserrutsche, damit die Kamera nicht verloren geht

Wasserrutsche, die Landung

Hat nichts genützt, ein paar Überschläge waren die Folge. Aber: Die Kamera sitzt!

Wasserrutsche - weiter geht's!

Und dann geht’s gleich weiter zu den nächsten Kletterhindernissen

Ich hatte mir vorgenommen, den Lauf mit der GoPro Kamera auf dem Kopf zu filmen und war deswegen immer etwas nervös, die Kamera entweder zu verlieren oder zu sehr dreckig zu machen. Im Schlammloch ist mir das natürlich prompt gelungen und sie tauchte einmal ganz ein. Danach war eine Putzaktion fällig, aber die Bildqualität im zweiten Teil des Videos ist doch etwas getrübt, insgesamt aber noch in Ordnung. Dafür blieb auf der Wasserrutsche – meinem Highlight in Sachen Hindernis – glücklicherweise alles an Ort und Stelle, obwohl ich einen Überschlag hingelegt habe. An mehreren Hindernissen gab es lange Staus, so dass ich bei meiner Zielzeit von 1:07 Stunden insgesamt 10 Minuten nur rumgestanden hatte. Obwohl es mir vor allem ums (unverletzte) Ankommen ging, hab ich mich im Nachhinein ein bisschen geärgert, dass ich mich beim Start nicht etwas weiter nach vorne gestellt habe, um den Staus zu entgehen.

Strohballen

Einen überdimensionierten Strohballen bekommt man als Kletterer ganz gut in den Griff

Feuerwehrstange

Bei dieser Aufgabe zögerten viele Teilnehmer des Rennens sehr lange. Dabei wartete unten ein Bottich mit Matschwasser, um eventuell zu schnelles Abrutschen feuchtfröhlich zu bremsen

Richtung Ziel

Die letzten Meter Richtung Ziel!

Insgesamt war mein erster Crosslauf eine super Erfahrung und es hat riesigen Spaß gemacht, eher noch mehr als vorher erwartet 😉 Wenn man sonst Bergsteigen und Klettern geht, ist man bei den Kletterhindernissen und bei der nötigen Trittsicherheit im Gelände auf jeden Fall auch gut dabei. Kombiniert mit regelmäßigem Lauftraining kann dann gar nicht mehr viel schiefgehen. Vor Matsch sollte man sich aber besser nicht ekeln, denn mit dem muss man sich ausführlich auseinandersetzen. Ich weiß gar nicht, wie wir es geschafft haben, im Ziel alle verhältnismäßig sauber auszusehen – die Wasserhindernisse waren offenbar strategisch günstig eingebaut 😉

Geschafft!

Geschafft, geschafft und glücklich!

Erwähnenswert ist auch die perfekte Organisation und der absolut reibungslose Ablauf der Veranstaltung. Da gibt’s wirklich nichts zu meckern, wobei ich es mir nicht einfach vorstelle, ein Crossrennen mit Hindernissen und allem Drum und Dran auf die Beine zu stellen. Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder am Start – ob über die 8 oder 16 km muss ich mir noch genau überlegen 😀 Und das Video ist auch was geworden, in der Zeitraffer-Version könnt ihr hier einen guten Eindruck von der Strecke und den Hindernissen bekommen: YouTube Preview Image

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